Die Anzahl der Suizide und Suizidversuche bei Flüchtlingen sind unverändert hoch. Dies ergab die Antwort der Staatsregierung auf die Anfrage, die mein Kollege Cemal Bozoglu, MdL, und ich eingereicht hatten. Die Perspektivlosigkeit rührt in erster Linie von den Arbeits- und Ausbildungsverboten und der oft unmenschlichen Unterbringung her.
Ich fordere die Staatsregierung auf, die Politik der Verunsicherung zu beenden und zu erkennen, dass der Zugang zu Bildung und Beschäftigung eine wesentliche Voraussetzung für Stabilisierung darstellt. Die schwarz-orange Landesregierung muss aufhören, mit ihrer verunsichernden Asyl- und Integrationspolitik Panik zu erzeugen. Zudem müssen die Abschiebungen nach Afghanistan beendet und Arbeits- und Ausbildungserlaubnisse sachgerecht gewährt werden. Integrationsbemühungen werden so sinnlos zunichte gemacht. Die meist jungen und höchst integrationswilligen Menschen wollen und können auch in Bayern eine neue Heimat finden – unterstützt vom außergewöhnlichen Engagement vieler Ehrenamtlicher und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Bei der Antwort auf die Anfrage stechen zwei Aspekte hervor: Die Anzahl der Suizidversuche liegt im Jahr 2018 bei 114. Die Zahlen für Oberbayern sind sehr hoch. Zudem sind ein Drittel der Betroffenen Afghanen*innen. Allein 26 Afghan*innen haben 2018 versucht sich das Leben zu nehmen. Mehr dazu in der Antwort auf die Anfrage.