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Ideen zur schnelleren und besseren Integration in die Schulen – Erkenntnisse aus der Landtagsanhörung

Um „Schulangebote für geflüchtete Kinder und Jugendliche“ ging es am Donnerstag, den 23.03.2023 im Bayerischen Landtag. Bildungsausschuss untersuchte im Rahmen einer Anhörung, wie die schulische Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen vorankommt und welche Verbesserungen notwendig sind.

Als Sprecherin für Integration interessiert auch mich, wo gerade Handlungsbedarf bei der Integration nicht nur von ukrainischen Geflüchteten besteht sondern wie wir alle Geflüchteten schneller und besser in die Schulen integrieren können.

Hier die Ergebnisse der Anhörung und meine Eindruck vom anschließenden Austausch mit weiteren Beobachter*innen der Anhörung:

Die geladenen Fachleute kritisierten die oft schleppend voranschreitende Beschulung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine in bayerischen Schulen. Die Lehrkräfte brauchen mehr Unterstützung und Beratung von Expert*innen, aber es fehlen die Ressourcen für die Teilnahme an Fortbildungen. Es braucht dringend mehr Lehrkräfte – auch mit DAF /DaZ-Kenntnissen, mehr Personal in der Schulverwaltung, mehr Unterstützung im Bereich der Sprachvermittlung und einen Mobilen Sonderpädagogischen Dienst (MASD) mit der Fachrichtung „Trauma“  in den Bildungsstätten.

Es darf nicht von der Sprachkompetenz der Kinder und Jugendlichen abhängen, auf welche Schulform sie gehen.

Kinder und Jugendliche müssen sich zudem wohl fühlen und emotional stabil sein, um erfolgreich zu lernen. Dafür müssen sie ihre Traumata verarbeiten. Für eine bessere Verarbeitung der traumatischen Erlebnisse und eine erfolgreichere Integration, bedarf es dringend mehr niederschwellige Angebote für die Kinder und Jugendlichen, welche auch beim Spracherwerb unterstützend wirken.

Weiterhin muss der hohen Heterogenität unter den Schüler*innen in den Brückenklassen Rechnung getragen werden, besonders betrifft dies das unterschiedliche Alter und das mögliche Fluchttraumata und die unterschiedliche Belastung der Kinder und Jugendlichen, durch beispielsweise zusätzlichen fremdsprachlichen Unterricht.

Es müssen Perspektiven für eine Zukunft in Bayern geschaffen und die Probleme und Interessen der Kinder und Jugendlichen einbezogen werden, für alle geflüchteten Schüler*innen in Bayern!

Im Nachgang an die Sachverständigenanhörung habe ich mich mit Vertreter*innen aus dem Bereich Flucht, Migration und Integration ausgetauscht und die zentralen Punkte aus der Anhörung aufgegriffen. Die Frage nach Verbesserungen für geflüchtete Kinder und Jugendliche in den bayerischen Schulen darf sich nicht nur auf Geflüchtete aus der Ukraine beschränken! Die Bildungs- und Schulsituation aller Betroffenen muss, unter Einbezug der o.g. Probleme, mehr in den Fokus rücken, um nachhaltig eine erfolgreiche Integration sicherzustellen.

Ich danke dem Verein JUNO, der KiJuFa AWO-München, wie auch der Internationalen Montessorischule München für den anregenden Austausch und Dr. Guido Terlinden, Facharzt bei Refugio München für den Beitrag bei der Anhörung.

Kontaktieren auch Sie mich gern, wenn Sie Anregungen für die politische Debatte haben. Sie erreichen mein Team und mich unter info@guelseren.de