Integration beginnt vor Ort – in Kitas, Schulen, auf dem Arbeitsmarkt. Doch vielerorts fehlen dafür die nötigen Strukturen. Ich will das ändern, mit einem Antrag für fünf Millionen Euro im Nachtragshaushalt 2025.
Integration ist keine abstrakte Aufgabe – sie entscheidet sich im Alltag, in Klassenzimmern, Amtsstuben und Vereinen. Besonders in ländlichen Regionen fehlt es jedoch häufig an Konzepten und Koordination. Um das zu ändern, habe ich am 17. März 2025 einen Antrag im Bayerischen Landtag eingebracht: Wir GRÜNEN fordern eine Anschubfinanzierung in Höhe von fünf Millionen Euro für den Aufbau sogenannter Kommunaler Integrationszentren.
Diese Zentren sollen Kommunen und Kreisen helfen, bestehende Integrationsangebote zu bündeln, neue Programme zu entwickeln und Akteure besser zu vernetzen – von Schulen und Jugendämtern über freie Träger bis hin zu Migrantenselbstorganisationen.
Was leisten Kommunale Integrationszentren?
Die Idee dahinter ist klar: Integration soll als Querschnittsaufgabe verstanden werden – nicht als isoliertes Projekt einzelner Fachstellen. Die geplanten Zentren könnten künftig als zentrale Anlaufstelle dienen, um Programme aus den Bereichen Bildung, Ausbildung, Arbeit, Wohnen oder gesellschaftliches Engagement zu koordinieren und weiterzuentwickeln.
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte. Denn hier werden die Weichen für eine gelingende gesellschaftliche Teilhabe gestellt. Gerade der Übergang von der Schule in die Ausbildung oder ins Berufsleben ist für viele junge Menschen mit zusätzlichen Hürden verbunden. Kommunale Integrationszentren sollen gezielt helfen, Bildungsungleichheiten abzubauen und Perspektiven zu schaffen.
Warum jetzt?
Während Großstädte wie München, Nürnberg oder Augsburg bereits über gewachsene Strukturen und langjährige Erfahrungen in der Integrationsarbeit verfügen, stehen viele Landkreise und kleinere Städte noch ganz am Anfang. Oft fehlt es nicht an Willen, sondern an Personal, Koordination und systematischem Überblick. Ein Förderprogramm kann hier gezielt unterstützen – und lokale Politik in die Lage versetzen, eigene Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
Es braucht endlich eine landesweite Struktur, die Kommunen dabei unterstützt, Integration vorausschauend und strategisch anzugehen. Nur so schaffen wir mehr Chancengerechtigkeit – besonders für junge Menschen.
Chancen für die Kommunen – Risiken bei Ablehnung
Die fünf Millionen Euro aus dem Nachtragshaushalt wären dabei nicht mehr als ein Startsignal – aber ein dringend benötigtes. Sie könnten helfen, erste Stellen zu schaffen, Konzepte zu entwickeln und Modellregionen aufzubauen. Auch interkommunale Kooperationen wären denkbar – besonders dort, wo Ressourcen knapp sind.
Wird der Antrag jedoch abgelehnt, bleiben viele Kommunen weiter auf sich allein gestellt. Förderprogramme laufen ins Leere, weil niemand ihre Umsetzung koordiniert. Gute Ansätze verpuffen, weil sie nicht miteinander verknüpft werden. Und junge Menschen mit Migrationshintergrund laufen Gefahr, dauerhaft benachteiligt zu bleiben – mit langfristigen Folgen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Jetzt investieren, um Zukunft zu gestalten
Der Antrag für die kommunalen Integrationszentren ist kein bürokratischer Luxus, sondern ein notwendiger Schritt, um Integration nachhaltig zu gestalten. Wer heute in Strukturen investiert, legt das Fundament für ein gerechteres Morgen – und für ein Miteinander, das alle einbezieht. Bayern hat es selbst in der Hand.
Zum Antrag geht es hier