“Wirtschaftswunder mit Migrationshintergrund” – Am 30.10.2021 wurde in ganz Deutschland dem 60-jährigen Jahrestag des Anwerbeabkommens zwischen der jungen Bundesrepublik Deutschland und der Türkei, im Jahre 1961, gedacht. Doch auch nach den mit dem Tag verbundenen Feierlichkeiten, muss der Mut und die herausragende Leistung der Menschen, die damals nach Deutschland kamen, anerkannt werden! Denn sie haben ein Recht auf echte Teilhabe und Mitgestaltung der Gesellschaft.
Anwerbeabkommen als Teil Bayerischer Geschichte
Deshalb fordere ich zusammen mit der Grünen Fraktion, dass dem Abkommen nicht nur einmalig im Rahmen von Feierlichkeiten gedacht wird, sondern auch Teil der Bayerischen Erinnerungskultur wird. Deshalb habe ich den folgenden Antrag in den Landtag eingebracht.
Antrag: Bayern würdigt Anwerbeabkommen
Das Anwerbeabkommen veränderte nicht nur das Leben von über 900 000 Menschen aus der Türkei für immer: mit ihm wurde ein ganz neues Kapitel in der Deutschen Geschichte und Bayerischen Geschichte begonnen. So trugen die sogenannten Gastarbeiter und ihre Familien maßgeblich zum Aufbau und der Stabilität auch der Bayerischen Wirtschaft bei.
Mit dem Anwerbeabkommen entwickelte sich die junge Bundesrepublik Deutschland zu einem Einwanderungsland. Diesen prägenden Charakterzug gilt es auch heute zu Erinnern.
Für Integration und Teilhabe
Aber nicht nur die Erinnerung ist wichtig, sondern auch die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen – die damals nach Bayern kamen – sowie die ihrer Kinder und die ihrer Kindes -Kinder. Da gibt es gerade in Bayern noch erheblichen Nachbesserungsbedarf.
Deshalb habe ich zusammen mit der Grünen Fraktion ein Gesetzesentwurf für ein neues Integrations- und Teilhabegesetz in den Landtag eingebracht. Bald ist die zweite Lesung im Plenum.
Hier geht es zu mehr Infos zum Integrations- und Teilhabegesetz.
Gegen Rassismus
Da Ausgrenzung und Diskriminierung zum traurigen Alltag in Bayern gehören, habe ich dagegen Landesaktionsplan und auch einen eigenen Gesetzentwurf gegen Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit eingebracht.
Ich fordere gleiche Chancen für jede und jeden in allen Lebensbereichen, wie dem öffentlichen Leben, der Arbeits- und Wohnungssuche. Alltagsrassismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr haben! Außerdem müssen wir als Politik den Rahmen für das Zusammenleben der Menschen setzen und dabei unserer Verantwortung gerecht werden. Dazu gehört unter anderem das Abbauen von Hürden in der Erwachsenenbildung.
Lassen Sie uns dabei gemeinsam auf Toleranz, Integration und eine Gesellschaft, in der jede und jeder Platz findet, berufen!