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FLUCHT. HILFE. NEUSTART? 10 Jahre nach dem „Sommer der Migration“

Lesung & Diskussion
mit Gülseren Demirel, MdL, Hoodo Ibrahim, Herrad Meese Cornelia von Schelling und Waltraud Volger
Veranstaltet von: Petra Kelly Stiftung, Refugio, Initiativkreis Migration Rosenheim, Zeugen der Flucht/Rosenheim
Zehn Jahre ist es her, dass Angela Merkel sagte «Wir schaffen das» und der «Sommer der Migration». Deutschland und Europa in einen Moment des Aufbruchs versetzte. Wir erlebten einen beispiellosen Moment gesellschaftlicher Solidarität: Tausende Menschen engagierten sich ehrenamtlich, Bahnhöfe wurden zu Orten der Willkommenskultur und es entstand eine breite Bewegung, die zeigte, dass eine andere Migrationspolitik möglich ist. Doch statt diese solidarische Energie für echten gesellschaftlichen Wandel zu nutzen, reagierte die Politik mit Abschottung und Ausgrenzung.
Wir lesen aus dem Buch „Die Schatten der Vergangenheit besiegen. Flucht. Hilfe. Neustart“ und diskutieren über damals und heute:
Wo sind die Errungenschaften von 2015 geblieben? Was ist den Menschen passiert, die damals nach Deutschland kamen und geblieben sind?
Wir ziehen kritisch Bilanz, fragen nach den Möglichkeiten einer wirklich solidarischen Zukunft und lassen uns von starken Geschichten inspirieren.
Zum Buch:
In unterschiedlichen Kontexten begegnen uns Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten. Wir hören, wie sie mit ihren Landsleuten in ihrer Muttersprache sprechen. Zufällig haben wir flüchtigen Kontakt mit ihnen – als Bedienung, als Busfahrer, als Krankenschwester, Garderobiere und seltener als Ärztin oder Computerfachmann. Und so gut wie nie ahnen wir, welch bitteren und gewaltsamen Erfahrungen sie in ihrem Heimatland und auf ihrer Flucht erlebt haben.
Wieso konnte Fatima aus Sierra Leone ihre Ohnmachtsgefühle überwinden? Wieso konnte Morteza aus Afghanistan, der schon mit 17 Jahren für den Lebensunterhalt seiner Familie sorgte, nach fürchterlichen Erlebnissen die andauernde Panikattacken auslösten, in einem Münchner Theater in der Schneiderwerkstatt eine Arbeit finden?
Sechs Geflüchtete haben der Autorinnen einen Blick hinter ihre nur scheinbar normale Welt gestattet. In zahlreichen Treffen haben sie ihnen ihre schmerzhafte Geschichte anvertraut – warum es keine Alternative zur Flucht aus ihrem Land gab und zu welch tiefen psychischen
Verstörungen das geführt hat. Die Schatten der Vergangenheit erschweren Geflüchteten ein einigermaßen sicheres, normales Leben.